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E-Busse: Mobilität der Zukunft in die Fläche bringen

Future
Berlin – 31. Januar 2020

Mobilitätsdienstleister, Fahrzeughersteller und Forschungseinrichtungen sind sich einig: Die Zukunft gehört dem emissionsfreien ÖPNV. Auch in den Köpfen der Menschen ist das Thema vor dem Hintergrund der Klimaschutzdebatte längst angekommen. Jetzt gilt es, die Transformation voranzutreiben und innovative Konzepte auf die Straße zu bringen - die Hamburger HOCHBAHN geht großen Schrittes voran.

Europas modernster Betriebshof: E-Bus-Flotte digital managen

Bereits im Jahr 2030 sollen alle 1.500 Linienbusse in Hamburg komplett emissionsfrei unterwegs sein. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen die Verkehrsunternehmen viele Herausforderungen meistern. Die HOCHBAHN strukturiert deshalb die Organisation ihrer über 750 Busse starken Flotte um. Alle sechs Betriebshöfe werden infolgedessen mit dem Betriebshof-Management-System PSItraffic/BMS der PSI Transcom GmbH ausgestattet. Auch Europas modernster Betriebshof für Elektrobusse, gelegen in Hamburg-Alsterdorf, arbeitet mit dem System. Es überprüft laufend, welche Fahrzeuge auf dem Betriebshof nach wie vielen Minuten Ladezeit am besten zu welchen Umläufen passen. Dadurch müssen nicht alle Elektrofahrzeuge gleichzeitig, permanent oder vollständig geladen werden. Das Lastmanagement kontrolliert den gesamten Energiebedarf und steuert die Ladeleistungen der einzelnen Ladegeräte. Dies spart Kosten beim Ausbau des Stromnetzes und garantiert einen stabilen ÖPNV-Betrieb. Darüber hinaus versorgt das BMS die Mitarbeiter mit Informationen darüber, welche Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen anfallen, meldet Unfallschäden und teilt den Fahrern die Busse zu. 15 Minuten vor Abfahrt lesen die Fahrer über Monitore, welcher Bus ihnen zugeteilt ist. Das System heizt den Bus bis zum Fahrtbeginn automatisch und abhängig von der Außentemperatur vor, wodurch die Umwelt weniger belastet wird.

Hochleistungsladegeräte: Verfügbarkeit auf die Straße bringen

Auf dem hochmodernen E-Bus-Betriebshof sorgen 44 Schnellader des schweizerischen Unternehmens ABB dafür, dass die Fahrzeuge schnellstmöglich zurück auf die Straße kommen. Die Geräte laden die E-Busse über Nacht und verfügen über ein spezielles Ladeverfahren. Dieses beinhaltet digitale Lösungen basierend auf Cloud-Konnektivität, was die Möglichkeit zur Ferndiagnose und -verwaltung ermöglicht. Die Hochleistungsladegeräte sind Teil des modularen Systemansatzes von ABB für Depot-Ladeanwendungen, die vor allem bei größeren Ladeinfrastrukturen Einsatz finden. Um Zuverlässigkeit zu gewährleisten, wurde die Mittelspannungsschaltanlage SafePlus installiert. Sie verfügt über ein vollständig geschlossenes System, dass Leistungsfähigkeit und Personensicherheit erhöht. Um auch im Falle einer wartungsbedingten Unterbrechung die E-Busse laden zu können, sind Niederspannungsschaltanlage und Transformatoren doppelt vorhanden.

Baskischer E-Bus: Innovation sichtbar machen

Auf der Suche nach innovativen E-Bus-Modellen hat die HOCHBAHN ein Fahrzeug des baskischen Herstellers Irizar, das exklusiv von der Ferrostaal Equipment Solutions GmbH vertreiben wird, ins Auge gefasst. In einer einwöchigen Testphase ohne Fahrgäste haben die Hanseaten den elektrischen Antrieb, die Ladefähigkeit sowie das Fahrverhalten im Innenstadtbereich erprobt – auch in Frankfurt, Essen und Mülheim an der Ruhr hat der E-Bus mit dem futuristischen Design bereits Testfahrten absolviert. Mit seiner runden Front und seinen tiefgezogenen Seitenfenstern erinnert das Fahrzeug des baskischen Herstellers stark an eine Straßenbahn – die lokale Presse hat die Testfahrten des umweltfreundlichen Hinguckers nicht zuletzt aufgrund der auffälligen Karosserie aufmerksam begleitet.
Der elektrisch angetriebene Gelenkbus verfügt über mehr als 100 Plätze und ist bereits in Barcelona und San Sebastian sowie im französischen Amiens umweltfreundlich unterwegs. Lithium-Batterien mit einer Kapazität von 120 Kilowatt speisen das Fahrzeug, das sowohl für eine Übernachtladung auf dem Busbetriebshof als auch für ein Nachladen an den Endpunkten von Linien ausgestattet ist.

VDV-Elektrobuskonferenz: Transformation beschleunigen

Die VDV-Elektrobuskonferenz und die Fachmesse ElekBu am 4. und 5. Februar 2020 im Estrel Hotel Berlin beschäftigen sich mit der Frage, wie nachhaltige Mobilität gestaltet werden kann. Dabei liegt der Schwerpunkt auf neuesten Entwicklungen aus der Welt des ÖPNV, erfolgreich eingeführten Prozessen sowie die Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Wir wollen die Chance nutzen, als Lösungsanbieter in den Mittelpunkt der Transformation zu rücken, und uns gemeinsam über Erfahrungen mit betrieblicher und technischer Umsetzung austauschen“, betont Martin Schmitz, Geschäftsführer Technik beim VDV. Darüber hinaus stellen 64 Aussteller – darunter ABB, Ferrostaal Equipment Solutions, HOCHBAHN, Irizar E-Mobility und PSI Transcom – auf dem Boulevard der Ideen ihre Konzepte vor.

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