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Berlin – 26. Juli 2019
„Ich glaube, man darf Mobilität, Energiewende und Digitalisierung nicht in Einzelsilos denken. Es bedarf einer gesamtgesellschaftlichen Diskussion über die Zusammenhänge der Themen“, forderte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst bei seiner Rede auf dem Business Mobility Brunch. Die anschließenden Workshops sollten ihn nicht enttäuschen: Unternehmens- und Interessensvertreter diskutierten die unterschiedlichen Dimensionen der Verkehrswende.
Workshop „Verkehrsunternehmen und Mobilitätsanbieter“
Bus und Bahn sowie ergänzenden Mobilitätsangeboten kommt eine tragende Rolle bei der Gestaltung einer effizienten Pendlermobilität zu. Im Rahmen des Workshops „Verkehrsunternehmen und Mobilitätsanbieter“ entstand ein lebendiger Austausch darüber, wie sich ein vernetztes und niederschwelliges Angebot für Berufspendler bereitstellen lässt und was Pendler aktuell noch davon abhält, alternative Angebote zu nutzen.
Die zentralen Impulse aus dem Workshop
- Infrastruktur effektiver nutzen, z. B. durch Umwidmung von Pkw-Fahrspuren in Bus- und/oder Radspuren
- Ticket- und Tarifsysteme im ÖPNV verbessern, E-Tarif einführen
- Angebote durchgängig buchbar machen und Kunden in den Mittelpunkt stellen
- Digitalisierung der Park-and-Ride-Angebote
- Abfangen von Pendlerströmen bereits vor den Ballungszentren
- Vorfahrt für Bus und Bahn schaffen
- Vorgaben und gesetzliche Regelungen vereinfachen
Workshop „Arbeitnehmer und Arbeitgeber“
Stundenlange Staus, überfüllte Bahnen und Zugausfälle: Wer täglich zu seiner Arbeitsstelle und wieder nach Hause fahren muss, kennt diese Probleme gut. Denkbare Lösungen diskutierten Moderator Dennis Priester vom Zukunftsnetz Mobilität NRW und Stefan Peltzer von der IHK Dortmund mit den Teilnehmern des Workshops „Arbeitnehmer und Arbeitgeber“.
Die zentralen Impulse aus dem Workshop
- Schaffung attraktiver Angebote seitens der Arbeitgeber, z. B. JobTicket, Fahrradabstellanlagen, Corporate CarSharing, Fahrgemeinschaftsplattformen
- Einrichtung betrieblicher Mobilitätsmanager
- Kontinuierliche und aktive Kommunikation zum Thema Mobilität zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern
- Flexibilisierung von Arbeitszeiten
- Überwindung innerbetrieblicher und administrativer Hürden, z. B. beim Steuer- und Baurecht
- Stärkere Vernetzung und Kommunikation zwischen den Mobilitätsanbietern
- Einbindung des Themas „Pendlermobilität“ in Klimaschutzstrategien von Unternehmen
Workshop „Rahmenbedingungen“
Das Autofahren verbieten? Diesen drastischen Eingriff in die Wahlfreiheit der Pendler lehnten die meisten Teilnehmer des Workshops „Rahmenbedingungen“ deutlich ab. Sie brachten vielmehr Ideen ein, wie klimafreundliche Mobilität einfacher, schneller und erschwinglicher wird und benannten relevante Stellschrauben, die in den Händen von Politik und kommunalen Verwaltungen liegen.
Die zentralen Impulse aus dem Workshop
- Ausbau der Mobilitätsangebote, insbesondere im ländlichen Raum, bessere Kommunikation bestehender Angebote
- Mobilitätsmanagement und Mobilitätsberatung
- Ausbau vernetzter Mobilität über Mobilstationen in NRW, Verbindungen zuverlässiger machen, Mobilitätsangebote über eine benutzerfreundliche App intelligent verknüpfen
- Vereinfachung des Ticketings, günstigere Tickets und Ausbau von überregionalen Jobticketangeboten; Pendlernetzwerke schaffen und Fahrgemeinschaften steuerlich entlasten
- Ausbau des Radwegenetzes, Räumung der Radwege im Herbst und Winter; Förderung des Dienstradleasings
- Breitband ausbauen und Telearbeit fördern
- Arbeits- und Schulzeiten flexibilisieren
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