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Wo wollen wir in Zukunft laden?

Future
Berlin – 10. Juli 2019

Ob E-Autos sich durchsetzen, hängt vor allem auch mit der Frage nach der vorhandenen Ladeinfrastruktur zusammen. Doch an welchen Standorten sind öffentliche Ladesäulen sinnvoll? Magdeburger Forscher wollen bei der Suche neue Wege gehen.

Seit dem Frühjahr arbeiten Forscherinnen und Forscher der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg daran, den optimalen Standort für Ladesäulen in der Stadt Burg zu ermitteln. Optimal im Hinblick auf die Nutzerinnen und Nutzer, aber auch auf die Einbindung in die regionalen Strom- und Nahverkehrsnetze. In Burg soll künftig ein intelligentes Konzept dafür sorgen, die Ladestationen für E-Autos so zu platzieren, dass sie den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen gerecht werden.

Dr.-Ing. Ines Hauer, Projektleiterin InKola und Juniorprofessorin für Elektrische Energiespeichersysteme an der Universität Magdeburg

„Unser Ziel ist es, den Nahverkehr stärker mit der individuellen Elektromobilität zu vernetzen. Diese ist dabei weit mehr als nur das Auswechseln einer Antriebsenergie. Der Einsatz von Elektromobilität hat Auswirkungen auf Versorgungs- und Verkehrssysteme bis hin zur Stadtplanung. Wir möchten den Grundstein dafür legen, langfristig Ladeinfrastruktur passgenau zu verbreiten und vor allem zu verzahnen.“

Dr.-Ing. Ines Hauer, Projektleiterin InKola und Juniorprofessorin für Elektrische Energiespeichersysteme an der Universität Magdeburg

Im Rahmen von Simulationen werden zunächst die besten Standorte ermitteln. Dabei fließen sowohl die Anforderungen an das Netz als auch die verkehrstechnische Sicht in die Auswertung ein. „Um individuelle und gemeinschaftliche Mobilität besser verknüpfen zu können, braucht es passende Rahmenbedingungen“, sagt Niels Schmidtke vom Lehrstuhl für Logistische Systeme am Institut für Logistik und Materialflusstechnik, der ebenfalls an dem Projekt beteiligt ist und verweist auch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer. „Pendler beispielsweise, die mit dem E-Auto zum Bahnhof fahren, um dann in den Zug umzusteigen und zum Arbeitsort weiterzufahren, nutzen die Ladesäule tagsüber. Anders beispielsweise der Handwerksbetrieb vor Ort, der die Autos nachts aufladen kann, während er tagsüber zu den Kunden unterwegs sind.“

Voraussichtlich Anfang kommenden Jahres werden die Stationen an verschiedenen Standorten in Burg aufgestellt. Eine Besonderheit: Die Ladesäulen sollen mit einem Reservierungssystem ausgestattet sein, sodass etwa Pendler per App die Ladesäule vorbestellen können. Die Abrechnung erfolgt ebenfalls über eine App oder ein browserbasiertes Bezahlsystem.

Für die kommenden zwei Jahre fördert das Land Sachsen-Anhalt das Projekt „Infrastrukturkopplung – Platzierung und Betrieb von Ladestationen aus Verkehrs- und Energienetzsicht“ (InKola), an dem Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen der Universität Magdeburg beteiligt sind. Anwendungspartner sind die Stadt Burg sowie die Stadtwerke Burg.

Hier gibt es weitere Informationen zum Projekt „Infrastrukturkopplung – Platzierung und Betrieb von Ladestationen aus Verkehrs- und Energienetzsicht“.

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